Révélations @ Kunstzentrum Wachsfabrik

In Révélations [Offenbarungen] kreieren Marie-Louise Wundling (Cello), Hanne Pilgrim (Choreografie und Tanz) und Moritz Wesp (Elektronik und Posaune) einen audio-korporalen Raum. Dieser spannt einen Bogen zwischen Ligetis Sonate für Violoncello solo (1948) zu seinen in den Kölner Studios für elektronische Musik entstandenen elektronischen Kompositionen Glissandi (1957) und Artikulation for Tape (1958). Ligetis Werke sind dabei in verschiedene Raumfigurationen eingebettet. Sie erklingen in einer dynamisch-beweglichen Anordnung zwischen der Cellistin, der Tänzerin, die Ligetis Musik mit ihrem Körper interpretiert, den Stimmen beider Protagonistinnen, den Lautsprechern und dem Publikum. Der Raum zwischen den Performenden und den Lautsprechern entsteht aus Gesten des Dialogs. Dialog, in Révélations verstanden als ein „zwischen den Worten sein“, wird von Ligeti auch in der Vortragsbezeichnung des ersten Satzes der Cellosonate angesprochen. Der Tanz / die Bewegung als animierte Plastik spiegelt die Musik im Raum, gibt ihr eine kinetische Energie und eine körperliche Präsenz: Schwünge, Drehungen, Raumwege, Handgesten, Atemmuster, Artikulationen, Reibungen, Konsonanzen, Stille.

Die Lautsprecher als klangerzeugende Körper, von uns Objets Sonors Vivants genannt, nehmen den Raum auf ihre Weise ein. Sie treten in Verbindung mit den Performerinnen, interagieren mit ihren Kinesphären und jenen des Publikums.


Where: Kunstzentrum Wachsfabrik

When: 2024-07-18

Who: Hanne Pilgrim, Marie-Louise Wundling, Moritz Wesp

Tallis in Wonderland @ Atelierhaus (Akad. Bildende Künste)

Tallis in Wonderland ist ein [Un]möglichkeitsraum, den der Chorus Sine Nomine zusammen mit Tänzerinnen, einer PianistinPerformerin, Filmtonangler*innen, einem Live-Elektroniker, einem Lichtkünstler und einem Mathematiker betritt. Im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste berühren sich im ‘Wunderland’ audio-korporale Räume aus der Renaissance und dem Hier-und-Jetzt. Thomas Tallis’ 40-stimmige Motette “Spem in alium” prägt den Abend mit einem Appell zur Hoffnung. Hier spannt sich ein Raum der Extreme auf, in der die Hoffnung in einer Bewegung zwischen diesen Extremen und einer Elevation aus der Niedrigkeit vermutet wird. Eine solche Bewegung deutet der Tanz als Schwung. Er ist ein aus der Fallenergie entstehendes Raumgebilde. Tallis in Wonderland hinterfragt, wie es in der Gegenwart möglich ist, aus dem Pendeln zwischen Fall und Elevation Hoffnung zu generieren? Und was würde das weiße Kaninchen dazu sagen?


Where: Atelierhaus der Akademie der bildende Künste Wien

When: 2023-10-08, 18:00h

Who: Johannes Hiemetsberger, Adrián Artacho, Hanne Pilgrim, Rose Breuss, Leonhard Horstmeyer, Mariia Shurkhal, Damián Cortés Alberti, Marcela López Morales, Žiga Jereb, Eszter Petrány, Boglárka Heim, William Edouard Franck und Chorus Sine Nomine

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